Ob Sie Ihre Kundschaft duzen oder siezen, hängt einerseits von Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Kommunikationsstrategie, andererseits von Ihrer Zielgruppe ab.
Grundsätzlich gilt: Schreiben Sie so, wie Sie selbst angesprochen werden möchten
Wenn Sie sich aus reinen Marketing-Überlegungen einen bestimmten Stil aufzwingen, der Ihnen nicht liegt, wirkt das nicht authentisch. Als Faustregel für die Anrede-Strategie können Sie sich deshalb an folgenden Grundsatz halten:
→ Wenn Sie die Mehrheit Ihrer Kunden beim persönlichen Kontakt Siezen, ist es das Passendste, auch auf Ihrer Website die Höflichkeitsform zu verwenden.
→ Schlagen Sie ohnehin allen beim ersten Treffen das Du vor, schreiben Sie auch so.
Die Erwartungen der Zielgruppe
Wichtig ist auch, was Ihr Zielpublikum erwartet. Fragen Sie sich:
- Was ist in Ihrer Branche üblich?
- Welche Anrede ist Ihre Zielgruppe aufgrund ihres Alters, Berufs, Herkunft usw. gewohnt?
- Welches ist die gängige Form auf dem jeweiligen Kanal?
Nun lassen sich natürlich weder Vorsorgeberater noch Personal Coaches oder Meditationslehrerinnen in eine Schublade stecken. Infolgedessen gibt es eine grosse Grauzone:
In der Steuerberatung ist die Du-Form weniger geläufig. Doch wenn Sie eine junge Zielgruppe ansprechen wollen, wirken Sie dadurch trotz des nüchternen Themas lockerer und nahbarer. Als Gesprächs-Coach sind Sie nahe bei Ihren Kundinnen, wollen aber vielleicht gerade deshalb mit dem Siezen die nötige Distanz wahren. Als Unternehmensberater für IT-Start-ups können Sie einen lockereren Ton wählen als wenn Sie Grosskunden aus der Industrie an Land ziehen wollen.
Eine allgemein gültige Regel gibt es nicht. Deshalb der Textlabor-Tipp: Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie sich, welche Art Menschen Sie ansprechen möchten, und wählen dann die entsprechende Anrede.
Welche Anrede in sozialen Medien?
Können Sie die Anredeformen auch mischen? Bestimmt gehen die Meinungen hier auseinander. Unsere Ansicht lautet: Weshalb nicht? Sie können beispielsweise Ihre Leser auf der Website siezen und auf anderen Kanälen duzen. Auf Social Media-Plattformen wie Facebook und Twitter ist eher die Du-Form gängig, auf Business-Portals wie LinkedIn eher die Höflichkeitsform. So können Sie verschiedene Ebenen der Kommunikation ausprobieren und herausfinden, was Ihnen liegt und was beim Zielpublikum besser ankommt.
Fazit
Ihr Internetauftritt ist eine Visitenkarte, die Sie als Dienstleister oder Unternehmerin repräsentiert, mitsamt Ihren Vorlieben und Charakterzügen. Letztlich sind genau diese Eigenschaften mit ein Grund, weshalb Ihre Kundinnen und Kunden sich für Sie entschieden haben und nicht für jemand anderes.
Deshalb: Verbiegen Sie sich nicht. Schreiben Sie so, wie es Ihnen liegt und wie Sie selber gerne angesprochen werden möchten. Denn dann ziehen Sie auch die Kunden an, mit denen Sie gerne arbeiten.
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